Der April war aus Sicht der EWE Baskets Oldenburg ein sportlich schwieriger. Das lag vor allem daran, dass sie nach der Schlappe gegen den SYNTAINICS MBC Ende März gleich vier weitere Niederlagen kassierten und im Prinzip alle Chancen auf eine bessere Platzierung schwungvoll vom Tisch beförderten. Der Basketball-Bundesligist geht damit in dem Bewusstsein in die verbleibenden drei Hauptrundenspiele, dass die Play-In-Hoffnungen jederzeit final beendet werden könnten.
Unlösbar erscheinen die abschließenden Aufgaben nicht: Am Donnerstag geht die Reise zur längst abgestiegenen BG Göttingen, am Samstag reist RASTA Vechta nach Oldenburg – und zum Abschluss der regulären Saison werden die NINERS Chemnitz vorstellig, die zuletzt gegen ALBA BERLIN eine Halbzeit lang vollkommen von der Rolle waren, als sie einen 1:29-Lauf verabreicht bekamen.
Das Problem ist: Aus eigener Kraft können die EWE Baskets selbst bei drei Erfolgen den Sprung unter die ersten Zehn nicht mehr schaffen, denn sie sind auf Niederlagen der Konkurrenz angewiesen. Ohne auf alle Eventualitäten vor dem Endspurt eingehen zu wollen (und zu können): Es muss schon einiges zusammenkommen, um die Saison über den 11. Mai hinaus zu verlängern. Die Wahrscheinlichkeit, dass kurz nach dem Spiel gegen Chemnitz der traditionelle Saisonabschluss am Baskets Center steigt, ist momentan deutlich größer als ein Play-In-Spektakel.
Sehr wohl in der Hand haben die Verantwortlichen derweil die Trainerfrage. Schon lange ist bekannt, dass Mladen Drijencic nicht über das Saisonende hinaus zur Verfügung steht. Er geht zurück in den Nachwuchsbereich, und in einem Interview, das ich vor einiger Zeit mit ihm führte, war deutlich zu spüren, wie sehr er sich genau darauf wieder freut.
(Noch-)Geschäftsführer Hermann Schüller und der (noch) sportliche Leiter (und bald Geschäftsführer Sport) Srdjan Klaric hatten entsprechend einige Zeit, um den viel zitierten Markt zu sondieren und geeignete Kandidaten aufzuspüren. Zwischenzeitlich gab es Gerüchte um Janis Gailitis, aktuell Headcoach des Pokalsiegers SYNTAINICS MBC, ansonsten drangen keine Details zu etwaigen Gesprächen und Interessensbekundungen nach außen. In der Tagespresse war zuletzt zu hören, dass die Wahl nun zwischen zwei Trainern getroffen wird. Auf Nachfrage, wann die Unterschrift erfolgen könnte, hieß es am Montag: „Im Verlauf des Mai wird eine Entscheidung hierüber gefallen sein.“

Gerade hinsichtlich der Mannschaft für die neue Saison ist diese Personalfrage von zentraler Bedeutung. Denn: Einzig Seth Hinrichs aus dem zwölfköpfigen Kernkader besitzt einen Kontrakt für 2025/2026. Kaum vorstellbar, dass etwaige Verpflichtungen oder Verlängerungen ohne Absprache mit dem neuen Übungsleiter getätigt werden. Ob sich Eli Brooks in den verbleibenden Spielen noch einmal wird präsentieren können – in einer früheren Meldung war eine mögliche Rückkehr noch im laufenden Wettbewerb angesprochen worden –, wird sich kurzfristig entscheiden. Hierzu hieß es: „Wir warten auf Freigabe der Mediziner in der Hoffnung, dass es diese Saison noch klappt mit seinem Comeback.“
An diesem Donnerstag haben die Oldenburger zunächst einmal die Gelegenheit, ihre schlimme Auswärtsbilanz noch ein wenig aufzuhübschen. In 15 Spielen in der Fremde gelangen dem Team gerade einmal zwei Siege. Schlechter ist nur der Gegner am Maifeiertag: die BG Göttingen (Auswärtsbilanz: 1:13). Die allerdings zeigte zuletzt eine ordentliche Leistung und gewann in Bamberg – mutmaßlich hat die Mannschaft von Mikko Riipinen den erklärten Wunsch, nun auch die heimischen Fans endlich wieder mit einem Heimsieg für ihre Treue zu belohnen.
Was zuletzt fast ein wenig unterging, ist der Erfolg der Regionalliga-Mannschaft der Baskets Juniors/TSG Westerstede. Die Youngster setzten sich in den Playoffs gegen Stade durch und feierten den Aufstieg in die ProB. Angesichts des Abstiegs von RASTA Vechta II und der Artland Dragons in die Drittklassigkeit winken in der kommenden Saison spannende Niedersachsenduelle – die Hoffnung der Fans auf die Rückkehr der seligen ProB-Zeiten nach Oldenburg dürfte sich allerdings nicht erfüllen, denn aus dem Club Center kam die Klarstellung, dass die Heimspiele in der Hössenhalle in Westerstede ausgetragen werden. Und irgendwie ist das vor allem eins: schade.
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Zu meinem Basketball-Background: Als wenig erfolgreicher Spieler hatte ich lange Zeit großes Interesse am aktiven Tun, allerdings beschränkt sich meine Liebe zu diesem Sport inzwischen auf die Besuche in den Hallen und Arenen und die entsprechende Arbeit an der Tastatur. Von 2004 bis 2014 habe ich die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der EWE Baskets Oldenburg geleitet, seitdem beschäftige ich mich mit dem Club im Speziellen und dem Basketball im Allgemeinen als freier Journalist – unter anderem als redaktioneller Mitarbeiter für die easyCredit Basketball Bundesliga, als gelegentlicher Experte am Mikro bei den EWE Baskets oder in diesem Blog. Was ich sonst noch so mache: hier entlang.