An diesem Wochenende kämpfen acht Clubs um die Qualifikation für das TOP FOUR um den BBL Pokal. Welchen herausragenden Reiz dieses Finalturnier um einen von zwei nationalen Titeln haben kann, bewies die Veranstaltung im Februar 2023 in Oldenburg: Spiele auf hohem Niveau und herausragende Stimmung auf den Rängen sorgten für einen echten Saisonhöhepunkt.
Zwei Teams, die in diesem Jahr auch gern am Viertelfinale teilgenommen hätten, sind die EWE Baskets Oldenburg und die Telekom Baskets Bonn. Da sie aber im Achtelfinale ausschieden – Oldenburg nach einer zum Teil bodenlosen Leistung in Frankfurt und Bonn gegen den FC Bayern München –, können sie das Wochenende nutzen, um ihre Partie vom dritten Spieltag nachzuholen. Zur Erinnerung: Die Rheinländer hatten am ursprünglichen Termin keine Zeit, da sie in der Qualifikation für die Champions League gefordert waren.
Statt Pokal-Euphorie angesichts der durchaus prickelnden Aussicht auf das TOP FOUR heißt es am Freitagabend also: Duell im Mittelfeld des Ligaklassements. Oldenburg ist Zehnter, Bonn Elfter– beide weisen nach acht Spielen jeweils vier Siege und vier Niederlagen auf. Die Vokabel „richtungweisend“ wird im Sport gelegentlich inflationär gebraucht, in diesem Fall ist sie aber nicht gänzlich aus der Luft gegriffen.
Bonn darf das bisherige Abschneiden noch als ordentlich quittieren, denn die Mannschaft von Trainer Roel Moors ist immerhin in zwei Wettbewerben gefordert. In der Champions League präsentiert sich der Club bis dato gut, drei Siege gelangen bei vier Auftritten in der Gruppe E. Oldenburg hingegen zeigte sich in unzureichender Gesamtverfassung, was Trainer Pedro Calles vor Kurzem im dritten Vertragsjahr den Job kostete. Rückkehrer Mladen Drijencic übernahm, in den ersten beiden Spielen gab es eine Niederlage in Chemnitz und einen Sieg gegen die SKYLINERS aus Frankfurt.
Die Telekom Baskets profitieren im bisherigen Saisonverlauf davon, dass mehrere ihrer Spieler offensiv verlässlich in Erscheinung treten. So erzielen Phlandrous Fleming (15,5 Punkte pro Partie), Darius McGhee (14,3), Sam Griesel (11,0), Till Pape (11,0 bei einer Dreierquote von 60 Prozent) und Angelo Allegri (10,5) zweistellige Werte, Center Thomas Kennedy ist mit 9,9 Punkten ganz knapp dahinter. Relevante Spielanteile erhalten zudem Bodie Hume, Jonathan Bähre, Rivaldo Soares und Lars Thiemann. Zuletzt gegen Ulm gab es beim 75:95 nichts zu holen, allerdings mussten die Bonner auch auf Point Guard McGhee und Forward Hume verzichten.
Den Ausfall von zwei Spielern verzeichneten auch die EWE Baskets, denn die Aufbauspieler Geno Crandall und Eli Brooks mussten verletzt zuschauen. Ob sie am Freitag gegen Bonn mitwirken können, stand nach Club-Angaben auf Nachfrage nicht fest.
Bewegung gab es beim Personal allerdings doch noch am Ende der längeren Pflichtspielpause. Kyle Rode hat die EWE Baskets verlassen; „auf eigenen Wunsch“, wie es in der entsprechenden Pressemitteilung heißt. Dafür gibt es einen Neuzugang, der schon seit einigen Tagen in Oldenburg weilt und nun offiziell bestätigt wurde: Der US-Amerikaner Ty Nichols wechselt nach Niedersachsen, er kommt vom slowakischen FIBA-Europe-Cup-Teilnehmer Patrioti Levice. Der 28-Jährige ist auf den Guard-Positionen zu Hause. Offensivhungrig ist er auf jeden Fall: In der slowakischen Liga kam er auf 18,5 Punkte pro Spiel, im Europe Cup auf 19,2.
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Zu meinem Basketball-Background: Als wenig erfolgreicher Spieler hatte ich lange Zeit großes Interesse am aktiven Tun, allerdings beschränkt sich meine Liebe zu diesem Sport inzwischen auf die Besuche in den Hallen und Arenen und die entsprechende Arbeit an der Tastatur. Von 2004 bis 2014 habe ich die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der EWE Baskets Oldenburg geleitet (und beispielsweise hier über Mumbrús Anteil am Oldenburger Ausscheiden 2013 geschrieben), seitdem beschäftige ich mich mit dem Club im Speziellen und dem Basketball im Allgemeinen als freier Journalist – unter anderem für die easyCredit Basketball Bundesliga, als Kolumnist für das Delmenhorster Kreisblatt oder in diesem Blog. Was ich sonst noch so mache: hier entlang.