Torben Rosenbohm

Freier Journalist aus Oldenburg

„Es ist eine Herzensangelegenheit“

Als ich von 2004 an hauptberuflich die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit beim Basketball-Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg übernahm, war Hermann Schüller bereits seit neun Jahren Geschäftsführer des Clubs, der zuvor als Oldenburger TB und kurzzeitig als BC Oldenburg/Westerstede aufgelaufen war. 2014 verließ ich die Baskets nach zehn Jahren – und acht Jahre später heißt der Geschäftsführer noch immer Hermann Schüller. Im Interview spricht der Unternehmer über die Lehren aus der Vorsaison, die laufende Spielzeit und die Pläne, die weit über den laufenden Spielbetrieb hinausweisen.

Hermann, am Anfang des Jahres 2022 standen die EWE Baskets auf einem Abstiegsplatz, ihr habt euch von Trainer Mladen Drijencic getrennt – und nun seid ihr unter Pedro Calles wieder in der Spitzengruppe. Dazu kam unter anderem das Karriereende von Rickey Paulding, und es gibt große Planungen für die Zukunft. Kein Jahr wie jedes andere, oder?

Das letzte Jahr war auf jeden Fall eine gute Lehre, um zu erkennen, an welchen Stellen man noch besser achtgeben muss. Ein Beispiel ist die Sensibilität, die notwendig ist, wenn man die Entwicklung und Langfristigkeit der Trainerposition betrachtet. Mladen hat unglaubliche Verdienste um den Club, aber irgendwann verbraucht sich so etwas. Das ist dann der Moment, in dem eine Organisation einen neuen Impuls benötigt. Phasen der Konsolidierung und des Infrage-Stellens gibt es immer wieder, daraus ist im Oktober 2021 die Idee der Vier-Säulen-Strategie entstanden. Aus heutiger Sicht wäre es wohl gut gewesen, wenn ein Trainer wie Mladen vielleicht auch einmal den Club wechselt, wenn man gerade erfolgreich war. Dann kann man an einer neuen Stelle mit neuem, frischem Wind durchstarten. Das habe ich unterschätzt. Nun hatten wir einen Neustart mit Pedro Calles, und was auch noch zu diesem Jahr 2022 gehört, ist der Pflock, den wir mit der Campus-Idee eingeschlagen haben.

Hermann Schüller stattete Mladen Drijencic nach dem Pokalsieg 2015 mit einem festen Vertrag aus. Bis 2022 bleib dieser Headcoach des Clubs. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

Bevor wir später darüber noch ausführlich sprechen, lass uns noch einmal kurz bei Mladen Drijencic bleiben. Im Februar habt ihr euch von ihm getrennt, nach immerhin fast sieben Jahren in der Verantwortung als Headcoach. Fiel dir diese Entscheidung ähnlich schwer wie die bei Predrag Krunic 2012?

Wir haben in der kritischen Phase nach jedem Spiel gemeinsam analysiert, was falsch läuft. Es ist ja so: Wir haben in den vergangenen Jahren eine unglaubliche Loyalität erlebt und pflegen schon immer eine Kultur, in der wir offen und ehrlich miteinander kommunizieren. Auch Mladen selbst kam am Ende zu der Erkenntnis, dass es einen Wechsel benötigt. Er war einer der Ersten, der von sich aus gesagt hat: Es ist richtig, dass jetzt Platz gemacht wird für etwas Neues. Wir benötigten einen Paradigmenwechsel, um mit einer neuen Philosophie in der Liga noch die Kurve zu bekommen. Das ist uns dann letztlich gut gelungen. Es waren unter dem Strich die richtigen Entscheidungen, die aber ja nie ad hoc getroffen werden, sondern gut überlegt sind. Ich konfrontiere die Verantwortlichen unmittelbar mit den Problemen, das gehört für mich zum Konzept der Offenheit hinzu. Und daraus entsteht dann auch die Möglichkeit für jeden, für sich selbst die richtigen Schlüsse zu ziehen. Leicht war das sicherlich nicht, und wir mussten auch die eine oder andere Kurve mehr nehmen, da wir auch kein Porzellan zerschlagen wollten. Wenn man gemeinsame Erfolge erlebt hat, dann muss man auch die Rückschläge hinnehmen können; entsprechende Konsequenzen dürfen aber natürlich auch nicht zu lange dauern.

Im Sommer hat Pedro Calles seine Arbeit angetreten. Wie bewertest du seine bisherigen Auftritte auf und abseits vom Parkett? Es wirkt nach außen auf jeden Fall so, als folge er einem klaren Plan, bei dessen Umsetzung er andere auch ganz bewusst mit einbezieht, beispielsweise die Assistenztrainer.

Neustart mit Pedro Calles: Der Spanier ist seit dem Sommer 2022 Trainer der EWE Baskets. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

Wir haben mit Pedro als jungem Trainer einen Neustart eingeleitet. Er passt sehr gut zu unserer Vier-Säulen-Strategie, die einen mehrjährigen Plan verfolgt. Ich bin sehr davon angetan, wie er mit dem Kader trainiert und arbeitet. Es ist eine andere Philosophie, die sich mit Blick auf die Ergebnisse als tragfähig erweist, wenn man die beiden vermeidbaren Niederlagen mal beiseitelässt. Wir sind mit der Entwicklung insgesamt sehr zufrieden. Pedro ist ein sehr disziplinierter und konzentriert arbeitender Trainer. Jeder Schritt, jede Entscheidung wird gut durchdacht. Ich schätze sehr, dass er seine Co-Trainer befragt und ihre Meinung ernst nimmt. Er sieht naturgemäß auch nicht immer alles, zudem gleicht er seine Beobachtungen mit denen seiner Nebenleute ab. Und eben dadurch trifft er kluge Entscheidungen. Er ist aber auch entsprechend verbittert und steckt das nicht so einfach weg, wenn wir vermeidbare Niederlagen kassieren. Er stellt allerdings klar: Das ist ein Prozess und es geht weiter. Die Spieler genießen ein riesiges Vertrauen bei ihm. Er drückt Kritik nicht von oben herab aus, sondern vermittelt stets ein gutes Gefühl. Und eben das ist vonnöten, um gemeinsam erfolgreich zu sein.

Ihr habt einmal nachverpflichtet und aktuell in MaCio Teague einen Akteur im Kader, der nicht mehr spielt. Wenngleich er sehr professionell damit umzugehen scheint: Ist das eine Situation, die es noch zu optimieren gilt?

Es muss immer eine Entwicklung erkennbar sein. Sowohl bei dem einzelnen Spieler, als auch beim Team. Wenn wir extreme Schwankungen wahrnehmen und die Erwartungen nicht erfüllt werden, dann ist es gut zu sagen: Wir erkennen das Problem und korrigieren. Was ich aber betonen muss: Das ist mit Blick auf den Kader tatsächlich keine generelle, sondern nur eine punktuelle Sorge, die wir hatten. In Rihards Lomazs haben wir entsprechend nachgelegt. Und auch da mussten wir ja genau schauen: Wer kommt – und was kann er besser? Man schaut auf den Transfermarkt und muss die Überzeugung gewinnen, dort einen Spieler zu finden, der eine Lücke auch wirklich schließen kann. Das heißt aber nicht, dass die jetzige Situation so dauerhaft gesetzt ist. Wir stärken ja nur den Wettbewerb, und mit Blick auf Teams wie Berlin oder München haben wir sogar noch einen relativ kleinen Kader. Unter dem Strich werden wir aber keinen Spieler davon abhalten, sich woanders beweisen zu können, wenn man mit der Situation nicht mehr zufrieden ist. Wir fahren aber natürlich besser damit, Alternativen zu haben für den Fall, dass sich jemand verletzt und wir den Kader plötzlich nicht mehr füllen können.

Und wie sieht es auf den großen Positionen aus? Norris Agbakoko ist verletzungsanfällig und fiel zuletzt länger aus. In der momentanen Situation müsste man aber ja fast auf einen Akteur setzen, der einen deutschen Pass besitzt.

Das ist sehr schwierig. Aber grundsätzlich ist es ja so: Der Sportliche Leiter Srdjan Klaric schaut sich ohnehin ohne Unterbrechung den Spielermarkt an und beobachtet, was sich wo bewegt. Es kann ja morgen schon wieder eine neue Verletzung geben, und da muss man entsprechend vorbereitet sein. Der Markt ist momentan schwierig. Zwischendurch gab es die Hoffnung, dass aus der NBA Spieler herausfallen, die dann für Europa interessant sind. Aber bei den deutschen größeren Spielern? Da setze ich sehr auf Norris, wenn er nach seiner Verletzung ganz bald zurückkehrt. Er ist ein großes Talent, wird seine Spielzeiten bekommen und Schritte nach vorne machen. Pedro weiß ihn sehr zu schätzen und wird ihn weiterentwickeln. Er muss Erfahrungen sammeln und dann von Spiel zu Spiel besser werden.

Du bist seit 27 Jahren Geschäftsführer des Clubs. Wurmen dich Niederlagen wie die gegen Würzburg noch immer sehr oder siehst du das inzwischen mit einer gewissen Gelassenheit?

Hermann Schüller ist seit 1995 Geschäftsführer des Clubs. Bild: Torben Rosenbohm

Die Niederlage hat mich richtig geärgert! Gerade, weil sie vermeidbar war. Man kann der Mannschaft im Nachhinein allerdings auch keine großen Vorwürfe machen: Wenn man solch eine grottenschlechte Wurfquote hat, dann passiert so etwas einfach auch mal. Das sind ja keine Roboter. Es gibt solche Tage, leider hatten alle bei den Würfen einen schlechten Tag. Was mich besonders ärgert: Am Ende wird abgerechnet, und da kann es natürlich sein, dass diese Niederlage mit Blick auf die Platzierung noch sehr schmerzt. Dann, wenn es um die Playoff-Ausgangslage und die internationalen Startplätze geht.

Ihr habt euch für das TOP FOUR beworben und den Zuschlag erhalten. Was bedeutet dir diese Entscheidung der Liga?

Uff! (lacht) Das war zwei Wochen lang eine außergewöhnlich schwierige Arbeit. Gerade mit Blick auf das Konzept: Da hat unsere Organisation wirklich Hervorragendes geleistet. Es wurde ein Programm entwickelt und der Liga vorgeschlagen. Zum Schluss lagen die Bewerber mehr oder weniger auf Augenhöhe, es gab praktisch eine weitere Runde und viele Gespräche mit unseren Partnern. Es war eine große Bereitschaft erkennbar, übrigens auch bei der Stadt, und alle waren sich einig: Es ist ein einmaliges Ereignis, das im Vergleich zu 2015 sogar noch einen entscheidenden Unterschied aufweist. Von den momentan fünf besten Clubs der Liga treten vier im direkten Vergleich an. Wir erwarten ein hochwertiges Turnier, an dem zwei Euroleague-Mannschaften antreten und im Halbfinale direkt aufeinandertreffen. Grundsätzlich profitieren wir davon, dass das Interesse am Basketball in unserer Region riesig und wirklich vorbildlich ist. Das haben wir schon in den Liga-Spielen und nun noch einmal beim Vorverkauf für das TOP FOUR erlebt.

Strahlkraft also auch für den Club?

Für uns ist es ein tolles Event, und wir können abseits des Sportlichen zeigen, wie es in den kommenden Jahren weitergehen kann. Das betrifft beispielsweise auch die Tatsache, dass wir das Budget ausbauen wollen, die Corona-Pandemie hat uns alle ein großes Stück zurückgeworfen. Ehrlich gesagt war ich im ersten Moment sprachlos, als ich die Nachricht bekam, dass wir uns durchgesetzt haben – auch und gerade gegen den FC Bayern München, der finanziell in einer anderen Etage unterwegs ist. Uns wird durch die Entscheidung vermittelt, dass man uns absolut zutraut, eine solche Veranstaltung auf höchstem Niveau durchzuführen.

Euer Blick reicht in den Planungen weit über den Tag hinaus, wenn wir den geplanten Campus betrachten. Was waren eure Überlegungen, die euch zu dieser Vision gebracht haben?

Wenn man sich die Situation der Hallenbelegung in Oldenburg und um die Stadt herum anschaut, dann wird klar, dass Kinder und Jugendliche nicht immer nur in derselben Halle spielen können. Das ist munter verteilt. Erkennbar ist: Wir haben einen Bedarf an Hallenzeiten. Für uns ist es wichtig, die sportliche Entwicklung von Kindern von Anfang an begleiten zu können. Das baut sich bei den ganz Kleinen auf und kann bei dem einen oder anderen beispielsweise bis hinein in das JBBL-Team führen. Und so kam es zu der Entscheidung, eine Dreifeldhalle zu bauen, die – das muss ich betonen – ja nicht für uns entsteht, sondern vorrangig für die Berufsbildende Schule 3 nebenan. Die verfügt über keine Sporthalle. Wir teilen uns die Halle und entlasten zusätzlich wiederum andere Vereine, die ihre Basketballer hier trainieren lassen und dadurch anderen Sportarten neue Zeiten zur Verfügung stellen können. Es ist gut, wenn wir hier ein Quartier entstehen lassen, in dem eine Sportart konzentriert betrieben wird. So können wir nicht nur die Entwicklung begleiten, sondern auch eine medizinische Betreuung sicherstellen. Das geschieht über die Einbindung von Orthopäden, Physiotherapeuten und Kardiologen. Es haben ja auch viele Eltern die Sorge, dass sich Kinder zu schnell verschleißen. Außerdem wird es eine professionelle Nachhilfe und weitere Angebote geben, die hier am Campus ansässig sein werden. Wir steuern auf eine echte Win-win-Situation zu, von der alle Beteiligten profitieren werden.

Du bist bekannt dafür, dich nie mit dem Status Quo zufriedenzugeben. Wo aber siehst du aktuell noch Wachstumspotenzial für die Baskets? Eine noch größere Arena dürfte nicht zur Diskussion stehen.

Das BASKita-Projekt, in dem schon Hunderte Kinder aktiv sind, soll weiter ausgebaut werden. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

Wir können deutlich wachsen, wenn wir uns den gesamten Nordwesten anschauen. Das zeigt beispielsweise ein Blick auf die Kindertagesstätten, in denen wir mit unserem BASKita-Projekt aktiv sind. Das ist inzwischen deutlich weiter gefasst. Es gibt Botschafter in den Landkreisen, die Kontakt zu Politik, Schulen, Wirtschaft und Kindertagesstätten haben. Vor Ort betreuen Coaches die begeisterten Kinder. Da liegt noch sehr viel Wachstumspotenzial. Wir erhalten viel Zustimmung aus dem Mittelstand: Dort wurde längst erkannt, dass man aktiv etwas tun muss und nicht darauf warten darf, bis sich etwas bewegt. Wenn wir den Kindern von Beginn an Werte durch den Basketball vermitteln, dann sind das Werte, die sie später auch in Konfliktsituationen für sich nutzen können. Das ist im Grunde echtes Wachstum in der Breite, über das wir natürlich Fans für die Zukunft an uns binden. Und das sich dauerhaft auch mit Blick auf die Gewinnung von Talenten auszahlt. Wachsen wollen wir aber auch in Sachen Budget, wie ich eingangs erwähnt habe. Wir müssen in den kommenden vier, fünf Jahren in eine Etat-Kategorie von rund zwölf Millionen Euro vorrücken. Nur dann sind wir in der Lage, sehr gute Spieler auch langfristig bei uns zu halten. Momenten ist es so: Wenn sich ein Spieler bei uns sehr gut entwickelt, wird er nach spätestens zwei Jahren woanders landen. Nämlich dort, wo er wesentlich mehr Geld verdienen kann. Wir wollen Akteure wie Norris langfristig an uns binden und ihn möglicherweise zur echten Identifikationsfigur reifen lassen.

Die Liga hat sich neu positioniert und blickt zehn Jahre voraus. Was denkst du über diesen Ansatz, der unter anderem große Entwicklungsschritte bei den Etats vorsieht?

Die Ziele sind in der Tat sehr ambitioniert. Es sind hohe Ansprüche formuliert worden, die meiner Meinung nach auch nur umsetzbar sind, wenn wir die richtigen Medienpartner, sprich Rechteinhaber, an unserer Seite haben. Dieser Wechsel von MagentaSport zu DYN, der zur kommenden Saison stattfinden wird, kann uns mittelfristig mehr Schub verleihen. Und das betrifft nicht nur die mediale Wahrnehmung an den Spieltagen, sondern auch unter der Woche. Wir brauchen mehr Geschichten, damit die Wahrnehmung und Reichweite steigen. Das wiederum führt zu größerer Attraktivität und neuen Partnern.

Die Fußballer des VfB spielen inzwischen in der 3. Liga, es gibt eine lebhafte Diskussion über ein neues Fußballstadion. Betrachtest du diese Entwicklung mit Sorge? Über die Anziehungskraft dieser Sportart müssen wir nicht diskutieren.

Wenn wir in den vergangenen Jahren einen schlechten Job gemacht und viele Sponsoren in der Entwicklung bestimmte Dinge infrage gestellt hätten, dann gäbe es Grund zur Sorge. Ich sehe aber kein Risiko für uns, da wir einen festen und treuen Stamm an Partnern und Fans haben. Der Euro kann zudem nur einmal ausgegeben werden, und die Entscheider sind auch stets sehr kritisch. Es wird immer genau hingeschaut: Inwieweit kann Reichweite generiert werden? Was kann ich konkret meinen Mitarbeitenden durch den Besuch bei einem Spiel anbieten? Das alles muss wachsen, das haben wir selbst erlebt. Es braucht viel Zeit, um Vertrauen aufzubauen, und da haben wir eine lange und stabile Beziehung zu Sponsoren und Fans. Nichtsdestotrotz: Mit Blick auf die Geschichte hat der Fußball in dieser Stadt eine Chance verdient. Man muss behutsam vorgehen, man braucht die richtigen Leute an den wichtigen Stellen, die das dann auch konsequent in die Hand nehmen, und – was ganz wichtig ist – es muss organisch wachsen. Das geht nicht von heute auf morgen.

Es ist unhöflich, über das Alter zu sprechen, ich mache es zum Abschluss unseres Gesprächs dennoch. Du bist 70 Jahre jung und hast offensichtlich nichts von deiner Energie und deinem Ehrgeiz eingebüßt. Taucht in deinem gedanklichen Horizont dennoch ein Datum auf, das für dich einen Abschluss bei den EWE Baskets bilden könnte?

Die Uhr tickt natürlich, davor muss ich mich ja nicht verstecken. Das betrifft nicht nur mein Engagement bei den Baskets, sondern auch mein Unternehmen mit 1.800 Mitarbeitern. Dort wird bereits jetzt Schritt für Schritt und mit Blick auf die Zukunft mein Sohn mit integriert. Es gibt in Sachen Basketball einige Kandidaten, die infrage kommen, und die mich in den kommenden Jahren auf diesem Weg eng begleiten werden. Von denen weiß ich, dass sie eine Basketballaffinität besitzen, einen unternehmerisch-strategischen Weitblick haben und in unserem Raum sehr gut vernetzt sind. Diese drei Dinge sind sehr wichtig, um die Organisation weiterzuentwickeln. Und das weiterhin ehrenamtlich, was ich an dieser Stelle gerne einmal hervorhebe. Es ist jetzt erst einmal wichtig, dass wir den Campus fertigstellen, das dürfte in den kommenden zwei Jahren zum Abschluss gebracht werden. Und dann irgendwann muss ich mich tatsächlich der Frage stellen: Wer folgt? Die Organisation muss Sicherheit haben, und ich möchte am Ende nicht kopfwackelnd hier ein- und ausgehen (lacht). Und ich werde auch nicht derjenige sein, der mit über 80 noch hier sitzt. Es ist aber eine Herzensangelegenheit und solange ich die Kraft habe, werde ich mich nach wie vor mit einbringen. Es ist wichtig, dass neue Impulse von Jüngeren hinzukommen. Als älteres Semester neigt man dazu, eher festzuhalten als weiterzuentwickeln. Noch einmal: Den Meilenstein Campus empfinde ich als tolles Projekt, das ich auf alle Fälle mit abschließen möchte.

Seit 1995 ist Hermann Schüller Geschäftsführer der EWE Baskets, die allerdings erst seit 2001 unter diesem Namen aktiv sind. Im Großen Interview spricht er über die Herausforderungen der Vorsaison, die aktuelle Situation - und über seine Zukunft im Club.
Gruppenbild mit Maskottchen Hubird: Hermann Schüller, hier mit zwei Mitgliedern des Fanclubs Thunderstorm und Club-Legende Rickey-Paulding, ist glücklich über den großen Rückhalt der EWE Baskets bei den Partnern aus der Wirtschaft und den Anhängern, die für eine anhaltend gut gefüllte Arena sorgen. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de