Torben Rosenbohm

Freier Journalist aus Oldenburg

Hochbetrieb in der Sommerpause: Erste (zu frühe und unseriöse) Prognosen

In fünf Wochen endet die lange Sommerpause in der easyCredit Basketball Bundesliga. Zwar stehen ab dem 22. September zunächst „nur“ die Spiele in der ersten Pokalrunde auf dem Programm, aber die Zeit des Wartens ist dann endlich vorbei. Zum Auftakt gastieren die MLP Academics Heidelberg beim BBL-Absteiger aus Bayreuth – die Teilnahme von ausgewählten ProA-Teams an diesem Wettbewerb ist übrigens nur eine der Neuerungen, die auf Deutschlands Basketballfans 2023/2024 zukommen.

Eine weitere ist der übertragende Sender: Auf Magentasport folgt DYN. Alle Liga- und Pokalspiele werden dort live zu sehen sein, außerdem sicherte sich der neue Streaming-Anbieter im Bereich Basketball auch die Rechte an der Champions League (an der auch die EWE Baskets Oldenburg teilnehmen). Die bevorstehende Weltmeisterschaft (ab 25. August) sowie Euroleague und Eurocup sind bei Magentasport zu sehen.

Ebenfalls neu – und das ist in jedem Jahr der Fall – sind zahlreiche Spieler in allen 18 Teams der Liga. Während an dem einen oder anderen Standort die Wechsel im überschaubaren Rahmen blieben, tauschten andere Clubs ihr Personal munter durch. Kein Kaderbaustein auf dem anderen blieb bei Vizemeister und Champions-League-Sieger Telekom Baskets Bonn: Alle Akteure aus der Vorsaison verließen den Club.

Fünf Wochen vor dem ersten Pflichtspiel ist es an der Zeit für einen (groben) Blick auf das, was sich ligaweit getan hat – wohlwissend, dass in Sachen Transfers bis zu den ersten Spielen (und darüber hinaus) noch einiges passieren dürfte.

Auf die Feier folgt der Kater: Trainer Anton Gavel muss prominente Abgänge verkraften. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

ratiopharm ulm: Abschied von einigen Meisterhelden

Je länger die Playoffs in der Vorsaison liefen, desto realer wurden die Titelchancen in Ulm. Dass die Mannschaft von Trainer Anton Gavel nach den Erfolgen über Berlin und München schließlich auch gegen Bonn erfolgreich war, kam an sich nicht mehr überraschend. Unter dem Strich darf aber festgehalten werden: Es war eine echte Sensation, dass Ulm sich erstmals den Titel in der Liga sicherte. Wer das vor der Saison prognostiziert hätte, wäre wohl mindestens schräg angeschaut worden.

Der Preis des Erfolgs: Leistungsträger wanderten weiter und widmen sich nun andernorts ihrem basketballerischen Tun. Die Ulmer mussten sich unter anderem von Yago dos Santos, Bruno Caboclo und Fedor Zugic verabschieden, auch Brandon Paul und Joshua Hawley kehren nicht zu den Uuulmern zurück. Es wird spannend zu beobachten, was Gavel und sein Assistent Tyron McCoy mit Neuzugängen wie Trevion Williams, L.J. Figueroa oder Georginho de Paula auf die Beine stellen werden.

Hinzukommt noch das große Fragezeichen hinter Karim Jallow, der in den Playoffs mit bemerkenswerten Leistungen großen Anteil am Triumph hatte. Der deutsche Nationalspieler, der nicht zum WM-Aufgebot von Bundestrainer Gordon Herbert zählt, könnte für längere Zeit gesperrt werden, da er „möglicherweise wiederholt nicht für unangekündigte Tests anzutreffen war“ (wie es in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung zu dem Thema heißt), als die Nationale Anti-Doping-Agentur ihn aufsuchte.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Die Titelverteidigung ist nicht zu erwarten, ein Halbfinaleinzug aber nicht unrealistisch.

Telekom Baskets Bonn: Alles neu beim Vizemeister

Zwischen triumphal (Gewinn der Champions League) und dezent tragisch (Finalniederlage gegen Ulm, der sechste zweite Platz im sechsten Anlauf) verlief die Saison bei den Telekom Baskets Bonn, die mit furiosem Basketball begeisterten.

Dann folgte ein Sommer wie kein anderer.

Zunächst bestätigten sich die Gerüchte, dass Erfolgstrainer Tuomas Iisalo zu Paris Basketball wechselt. Der Finne nahm in der Folge gleich sechs (!) Spieler aus seinem Bonner Team mit in die französische Hauptstadt, darunter den Liga-MVP TJ Shorts. Damit nicht genug: Auch alle anderen (!!) Spieler aus dem Team schlossen sich neuen Arbeitgebern an, darunter Deane Williams, der zu den EWE Baskets Oldenburg wechselte.

Tuomas Iisalo wechselte nach Paris – und nahm sechs Spieler aus Bonn mit. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

So steht Bonn nach der wohl erfolgreichsten Saison der Clubgeschichte vor einem beispiellosen Neuanfang. Aus Göttingen kam Trainer Roel Moors an den Rhein; der Belgier bringt von den Veilchen Till Pape und Harald Frey mit. Florian Koch, Benedikt Turudic und Christian Sengfelder ergänzen den Kader um wertvolle Erfahrung auf den deutschen Positionen, auf Spieler wie Noah Kirkwood, Brian Fobbs oder Glynn Watson dürfen nicht nur die Bonner Fans sehr gespannt sein.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Bonn landet in den Playoffs. Alles Weitere ist davon abhängig, wie alles tatsächlich zusammenpasst.

FC Bayern München: Ein Kern bleibt an Bord

Ein wenig anders gedacht hatten sich die Verantwortlichen des FC Bayern München die Saison 2022/2023 schon, der Gewinn des Deutschen Pokals aber versöhnte die anspruchsvollen Süddeutschen ein wenig mit einem durchwachsenen Spieljahr. In der Euroleague war das Team mit Blick auf die avisierten Playoffplätze chancenlos, in der BBL erfolgte gegen den späteren Deutschen Meister Ulm im Halbfinale der K.o.

Trainer Andrea Trinchieri musste nach drei Jahren gehen. Dem Italiener ist es in seiner Amtszeit nicht gelungen, eine Meisterschaft nach München zu holen. Auf ihn folgt in Pablo Laso ein überaus erfahrener Headcoach, der in der Vergangenheit immerhin schon die Euroleague gewinnen konnte.

Im XXL-Kader sind einerseits zahlreiche Abgänge zu verzeichnen (unter anderem Corey Walden, Zylan Cheatham oder Cassius Winston), andererseits setzen die Bayern für die kommende Spielzeit auf einen üppigen Kern an bekannten Gesichtern. Dass Spieler wie Andi Obst, Nick Weiler Babb, Isaac Bonga oder Niels Giffey an Bord bleiben, könnte sich 2023/2024 als großer Vorteil im Meisterschaftsrennen erweisen. Bei den Neuzugängen fällt Devin Booker auf: Er trug schon einmal das Trikot des FC Bayern.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Bayern München ist der große Favorit auf die Deutsche Meisterschaft.

MHP RIESEN LUDWIGSBURG: Oldenburg-Schreck tauscht munter durch

Im Pokalhalbfinale hatten sich die MHP RIESEN Ludwigsburg noch den EWE Baskets geschlagen geben müssen, und auch in der BBL-Hauptrunde hieß der Sieger zweimal Oldenburg. Im Playoffviertelfinale drehten die Barockstädter den Spieß um und schickten die Niedersachsen humorlos mit 3:0 in den Urlaub.

Trainer Josh King, dessen Vertrag noch vor den Playoffs verlängert worden war, kann in der neuen Saison auf eine Mischung aus neuen und alten Gesichtern setzen. Unter den zahlreichen Abgängen sind durchaus prominente Namen wie Will Cherry, Jhonathan Dunn, Prentiss Hubb oder Shonn Miller. An Bord bleiben andererseits renommierte Kräfte wie die beiden Brüder Johannes und Jacob Patrick, Yorman Polas Bartolo oder Jonathan Bähre.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Ludwigsburg sichert sich einen Playoffplatz.

ALBA BERLIN

Nach zuvor drei Meisterschaften in Folge riss die Erfolgsserie von ALBA BERLIN in der Vorsaison. Und das durchaus krachend: Gleich in der ersten Runde war Schluss – gegen den späteren Meister Ulm. Am Ende einer erneut überlangen Saison mit 34 Euroleague-Spielen schienen die Kraftreserven physisch und psychisch aufgebraucht.

Nachdem der Kader zuletzt stets über eine ungewöhnliche Kontinuität verfügt hatte, gibt es in Berlin in diesem Sommer durchaus einen nachhaltigen Wandel. Unter anderem verabschiedeten sich Yovel Zoosman, Luke Sikma, Jaleen Smith, Maodo Lo oder Ben Lammers aus der Hauptstadt.

Trainer Israel Gonzales darf zwar auch weiterhin auf zahlreiche bekannte Gesichter zurückgreifen (darunter Malte Delow, Johannes Thiemann, Louis Olinde oder Christ Koumadje), aber er wird auch den einen oder anderen Neuzugang integrieren müssen. US-Amerikaner wie Justin Bean, Matt Thomas oder Sterling Brown könnten sich zu prägenden Akteuren in der BBL entwickeln.

Die Doppelbelastung bleibt ein Thema: Auch 2023/2024 startet ALBA in der Euroleague.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Für die Meisterschaft reicht es nicht. Gelingt ein kluger Umgang mit den Kräften, ist die Rolle des ersten Bayern-Verfolgers möglich.

Maodo Lo und Ben Lammers kehren Berlin den Rücken. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

EWE Baskets Oldenburg: Sechs Neue im zweiten Calles-Jahr

Mit dem zweiten Platz beim TOP FOUR in der heimischen Arena und einem vierten Rang in der BBL-Hauptrunde machten die EWE Baskets Oldenburg in der ersten Saison unter dem neuen Trainer Pedro Calles das verhunzte Vorjahr vergessen. Lohn der Darbietungen: Die EWE Arena war fast durchgehend ausverkauft.

Getrübt wurde die gute Laune ein wenig durch das frühe Playoff-Aus, als Ludwigsburg sich beim 0:3 als zäher und schließlich unüberwindbarer Gegner erwies.

Die Verantwortlichen um Club-Boss Hermann Schüller, Sportleiter Srdjan Klaric und Trainer Calles setzten sich zusammen und zogen ihre Schlüsse. Im Ergebnis wurden acht Verträge nicht verlängert, darunter die von Trey Drechsel, Tanner Leissner oder TJ Holyfield.

Sechs neue Akteure wurden verpflichtet. Als einziger neuer Spieler mit deutschen Pass kam Len Schoormann hinzu, unter den ausländischen Neuzugängen verfügen Deane Williams (zuvor Bonn) und Brekkott Chapman (einst in Würzburg und Heidelberg) über BBL-Erfahrung. Mit einem Plus an Athletik und einem Minus bei der Ausrechenbarkeit wollen die Oldenburger nicht nur in der BBL vorne mitspielen, sondern auch eine erfolgreiche Rückkehr auf das internationale Parkett (Champions League) feiern.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Oldenburg ist ein sicherer Playoffteilnehmer. Gelingt der Sprung unter die ersten Vier oder Fünf, ist das Halbfinale diesmal drin.

BG Göttingen: Fast alles neu bei den Veilchen

Man muss nicht lange darum herumreden: Die Saison 2022/2023 war für die BG Göttingen ein Erfolg. Headcoach Roel Moors, inzwischen in Bonn unter Vertrag, führte sein Team bis auf den sechsten Platz in der Hauptrunde. In den Playoffs standen die Veilchen gegen den FC Bayern München dann zwar auf verlorenem Posten, die Teilnahme an der Meisterrunde aber hatte die Erwartungen bei den Niedersachsen (über)erfüllt.

Jetzt allerdings steht die BG vor einem Neuanfang. Den Cheftrainer-Posten hat der vorherige Assistenztrainer Olivier Foucart übernommen. Er kann auf drei Spieler aus dem Vorjahreskader setzen: Mathis Mönninghoff, Routinier Harper Kamp und Youngster Peter Hemschemeier. Unter den Neuzugängen finden sich in Zachary Ensminger (Bonn), Osaro Rich (Bayreuth) und Fedor Zugic (Ulm) auch drei Spieler mit BBL-Erfahrung.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Nachdem ich in der Vorsaison Göttingen vor dem ersten Spieltag als Absteiger tituliert habe, sage ich zu den Veilchen in diesem Jahr: besser nichts.

NINERS Chemnitz: Routine und Bewährtes

Mitte August weist der Kader der NINERS Chemnitz, die sich in der abgelaufenen Saison als Achter eben so gerade für die Playoffs qualifizieren konnten, zehn Spieler auf. Der Ex-Oldenburger Dominic Lockhart zählt zu den bewährten Kräften, auch Jonas Richter bleibt nach seiner Vertragsverlängerung an Bord.

Während durch den Abgang von Mindaugas Susinskas viel Qualität verloren geht, haben sich die Chemnitzer durch die Verpflichtung von DeAndre Lansdowne eine Menge Erfahrung in den Kader geholt.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Chemnitz gehört zu den Teams, die zwischen Rang sieben und 14 ein breites Spektrum der Möglichkeiten abdecken.

Rodrigo Pastore bleibt Trainer der NINERS aus Chemnitz. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

ROSTOCK SEAWOLVES: Ein Amaize für den erneuten Klassenerhalt

Für ordentlich Furore sorgte Aufsteiger ROSTOCK SEAWOLVES in der BBL-Debütsaison. Für die Playoffs reichte es am Ende zwar (sehr knapp) nicht, doch der neunte Platz und die Abwesenheit jedweder Abstiegssorgen sorgten für eine Menge gute Laune.

Headcoach Christian Held und sein Assistenztrainer (und Vater) Ralph Held müssen mit Blick auf die neue Saison einige Abgänge verkraften, darunter Selom Mawugbe oder JeQuan Lewis. Neu im Team ist unter anderem der ehemalige Oldenburger Robin Amaize, der nun mithelfen soll, Rostock erneut in der Liga zu halten.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Für die Playoffs reicht es erneut nicht, mit dem Abstiegskampf haben die Jungs aus Mecklenburg-Vorpommern aber auch nichts zu tun.

Bamberg Baskets: Nicht nur der Name ist neu

Die Bamberg Baskets – an diesen Namen muss man sich zunächst einmal gewöhnen. Wobei: Den Wechsel der Clubbezeichnung machen die Fans in Franken ja nicht zum ersten Mal mit … Sportlich wird es in der bevorstehenden Saison darum gehen, sich wieder zurückzumelden im Rennen um einen Playoffplatz. Das Verpassen der Meisterrunde war lange Zeit absolut undenkbar, 2022/2023 wurde es nach Rang zehn Realität.

Trainer Oren Amiel darf trotz der enttäuschenden Saison weitermachen – der Großteil des bisherigen Kaders hingegen nicht. Die Liste der Abgänge ist üppig, die der Neuen entsprechend lang. Karsten Tadda kehrt zurück zu dem Club, mit dem er die größten Erfolge feierte, auch der Ex-Oldenburger Filip Stanic, zuletzt in Würzburg aktiv, schließt sich Brose Bamberg, Verzeihung: Bamberg Baskets, an.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Das Ringen um eine Playoffteilnahme wird erneut ein zähes.

Fränkischer Wechsel: Filip Stanic zieht von Würzburg nach Bamberg. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

Würzburg Baskets: Viel BBL-Routine im neuen Kader

Die Würzburger verpassten die Playoffs in der Vorsaison ebenfalls nur knapp. Die Mannschaft von Trainer Sasa Filipovski erhält nach dem elften Platz nun ein nachhaltig überarbeitetes Gesicht.

Unter den Abgängen sind Kräfte wie Cameron Hunt, Stanley Whittaker oder Filip Stanic. Beim Blick auf die Neuen fällt auf, dass die Verantwortlichen eine Menge BBL-Erfahrung an Land zogen: Neben Maximilian Ugrai, Javon Bess, Otis Livingston II und Isaiah Washington schloss sich auch Owen Klassen dem Club an. Klassen, zuletzt in Oldenburg unter Vertrag, stand schon 2017/2018 im Kader der Würzburger.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Wenn alle Räder ineinandergreifen, könnte der achte Platz in Reichweite sein.

MLP Academics Heidelberg: Die große Rückkehr

Joonas Iisalo, der 2022 den Headcoach-Posten in Heidelberg übernommen hatte, ist auch 2023/2024 für die Geschicke der MLP Academics verantwortlich – und nach dem Abgang von Bruder Tuomas nun der einzige Iisalo in der easyCredit BBL.

Die Heidelberger gehen mit einer gesunden Mischung aus bewährten und neuen Kräften in die neue Saison. Ein Name ragt allerdings heraus: Paul Zipser kommt vom FC Bayern München zurück zu dem Club, in dem er – als gebürtiger Heidelberger – einst seine ersten Profierfahrungen sammeln konnte.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Heidelberg könnte eine sorgenfreie Saison erleben, bei ungünstigem Verlauf und einer Niederlagenserie zur falschen Zeit aber auch in Gefahr geraten.

HAKRO Merlins Crailsheim: Ein Trio mit viel Erfahrung

Es war eine durchaus unruhige Saison in Crailsheim, in der sich die Merlins von Cheftrainer Sebastian Gleim trennten und am Ende nur zwei Siege Vorsprung auf den Abstiegsplatz aufwiesen. Der zum Headcoach berufene Nikola Markovic steht auch zu Beginn der neuen Spielzeit an der Seitenlinie.

Neben einem Kern an bewährten Kräften wie dem deutschen Trio aus Maurice Stuckey, Fabian Bleck und Bogdan Radosavljevic dürfen sich die Crailsheimer Fans auch auf einige neue Spieler freuen, darunter Galin Smith, Keandre Cook oder Marques Boyles.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Crailsheim gehört zu den Teams, die den Blick nach unten richten müssen.

Braydon Hobbs gehört nicht mehr zum Kader der Löwen aus Braunschweig. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

Basketball Löwen Braunschweig: Neustart in Südniedersachsen

Auch die Südniedersachsen mussten 2022/2023 lange zittern, bevor ein weiteres Jahr BBL-Zugehörigkeit in trockene Tücher gebracht worden war.

Dann kam ein Sommer, in dem kaum ein Stein auf dem anderen blieb.

Reihenweise wurden Spieler verabschiedet, darunter Robin Amaize, David Krämer, Dustin Sleva, Braydon Hobbs oder Luc van Slooten.

Trainer Jesus Ramirez und die anderen Verantwortlichen verpflichteten nach und nach bis Mitte August neun neue Akteure, darunter Rückkehrer Martin Peterka.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Der Abstand zu den Playoffplätzen dürfte deutlicher ausfallen als der zu den Abstiegsrängen.

Veolia Towers Hamburg: Nicht noch einmal!

Als die Hanseaten 2022 den Abgang von Headcoach Pedro Calles in Richtung Oldenburg verkraften mussten, war allen klar, dass sich Dinge ändern würden.

Aber doch nicht so, mögen sich die Club-Chefs gedacht haben.

Die Hamburger legten einen spektakulären Absturz auf das Parkett. Zwar gelang ihnen im Eurocup ein durchaus seriöses Auftreten, in der Liga aber reihten sie Niederlage an Niederlage und gerieten schließlich sogar in Abstiegsnot.

Neu-Trainer Raoul Korner musste gehen, Benka Barloschky (mit Oldenburger Vergangenheit im Nachwuchsbereich) übernahm. Am Ende gelang der Klassenerhalt.

Für die Saison 2023/2024 sind die Planungen (Stand Mitte August) mit Blick auf den Kader noch nicht abgeschlossen, bekannte Gesichter wie Jonas Wohlfarth-Bottermann und Seth Hinrichs sollen mithelfen, eine Spielzeit wie die vorangegangene nicht noch einmal zu erleben.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: So arg wie 2022/2023 wird es in Hamburg nicht laufen. Entwickelt sich über die Summe der einzelnen Teile hinaus ein echter Teamspirit, dürften sich die Hanseaten wieder Richtung Playoffplatz strecken.

Predrag Krunic kehrt zurück in die BBL. Bild: Ulf Duda/fotoduda.de

SYNTAINICS MBC: Willkommen zurück, Predrag Krunic!

Zum zweiten Mal in Folge hat Basketballtrainer Ingo Freyer einen BBL-Club aus einer misslichen Lage herausgeholt, und zum zweiten Mal in Folge ist er nicht mit einem Anschlussvertrag belohnt worden.

2022 sicherte er Oldenburg den Ligaverbleib, Trainer in der Folgesaison: Pedro Calles.

2023 rettet er den SYNTAINICS MBC, Trainer in der Folgesaison: Predrag Krunic.

Der Oldenburger Meistertrainer von 2009 kehrt damit nach einem Japan-Intermezzo zurück in die BBL und möchte mit dem MBC eine ordentliche Rolle spielen. Bekannte Gesichter wie John Bryant, Martin Breunig und Kostja Mushidi sollen dabei vorangehen, in Sachen Neuzugängen bleib es bis Mitte August eher ruhig in Weißenfels: Johnathan Stove, Courtney Ramey und Chris Ebou Ndow wechseln zum MBC.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Der MBC kämpft vom ersten Spieltag an um den Klassenerhalt. Eine schwere Aufgabe für Trainer-Routinier Krunic.

RASTA VECHTA: Auf ein Neues im Oberhaus, Teil 1

Da sind sie wieder. Die Niedersachsen von RASTA VECHTA schafften unter Regie von Trainer Ty Harrelson am Ende souverän den fest eingeplanten (Wieder-)Aufstieg in die BBL. Ein Erfolg, der nicht nur den ehemaligen RASTA-Trainer Pedro Calles enorm freut, wie er im Interview erklärte.

Mit Neuzugängen wie Nat Diallo, Tommy Kuhse, Spencer Reaves oder Rückkehrer Luc van Slooten soll der Kampf um den Ligaverbleib aufgenommen werden. Sechs Spieler aus dem Aufstiegskader stehen aktuell als Abgänge fest.

Bemerkenswert: Während RASTA erneut die BBL aufmischen möchte, tritt das zweite Team (mit dem Ex-Oldenburger Kevin Smit) in der ProA an.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Vechta gehört zu den Teams, die bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen.

Tigers Tübingen: Auf ein Neues im Oberhaus, Teil 2

Auch die Tigers Tübingen kennen die BBL, von 2004 bis 2018 gehörten sie ununterbrochen dem deutschen Oberhaus an (und kamen dabei nie über den zehnten Platz hinaus). 2023 beendeten sie die ProA als Zweiter hinter Vechta und steigen zusammen mit den Niedersachsen auf.

Trainer Daniel Jansson muss nun mit einem – bei allem Respekt – Kader voller Wundertüten die Mission Klassenerhalt in Angriff nehmen.

Erste (zu frühe und unseriöse) Prognose: Das wird eng!


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PS: Wertvolle Hilfe lieferten die Wechselbörsen https://bblnews.jimdofree.com/ und www.basketball.de.