Torben Rosenbohm

Freier Journalist aus Oldenburg

Fünf Gründe, warum die EWE Baskets noch weiter nach vorne preschen

Seit rund einem Jahr schreibe ich für das Delmenhorster Kreisblatt in einer wöchentlichen Kolumne über die EWE Baskets Oldenburg im Speziellen und den Basketball im Nordwesten im Allgemeinen. Im aktuellen Text befasse ich mich mit den Eindrücken nach der überraschenden Serie von drei Siegen – und über die Hoffnungen auf eine spannende Rückrunde.


Bis zum 15. Spieltag sah es beim Basketball-Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg nach einer höchst komplizierten Saison aus. Fünf Langzeitverletzte machten Trainingsbetrieb und Pflichtspielalltag zu einer außerordentlich schwierigen Angelegenheit, nur sechs Siege bei neun Niederlagen hatten die Niedersachsen zudem im Klassement ins Niemandsland abrutschen lassen. Drei Spiele später deutet sich, trotz eines sechsten Ausfalls, an: Mit den EWE Baskets ist zu rechnen.

Nach den überzeugenden Siegen gegen Göttingen, in Hamburg und zuletzt gegen Ludwigsburg sind mindestens fünf Gründe auszumachen, die für einen möglicherweise nicht nur versöhnlichen, sondern erfreulichen zweiten Saisonteil sprechen. Ein genauer Blick lohnt sich

auf den Zuspruch: 6.200 Zuschauer – das ist inzwischen die ausnahmslose Realität in der EWE Arena. 19-mal am Stück war die Heimspielstätte der Oldenburger nun ausverkauft, selbst in der kniffeligen Phase der Hinrunde strömten die Fans weiter in Scharen zu den Begegnungen. Mit dieser Unterstützung im Rücken könnte der Meister von 2009 daheim den Grundstein legen für eine erfolgreiche Playoffqualifikation.

auf die Nachverpflichtungen: Schon mit der Vertragsunterzeichnung des ehemaligen Nationalspielers Lukas Wank kurz vor dem Saisonstart bewiesen die Verantwortlichen ein gutes Händchen für eine stimmige Kaderergänzung. Und es sollte sogar noch besser kommen: Geno Crandall im Herbst und Chaundee Brown Jr. im Winter benötigten nur eine sehr kurze Anpassungszeit und gehören längst zu den Leistungsträgern im Team. Zuletzt kam auch noch der Este Artur Konontsuk nach Oldenburg, der gegen Ludwigsburg direkt einen starken Eindruck hinterließ.

auf die Stimmung im Team: Wer bei den Spielen der EWE Baskets den Blick auch einmal abseits des Parketts schweifen lässt, erkennt schnell, wie gut die Atmosphäre in der Mannschaft ist. Die Langzeitverletzten sind mit großer Geste und großen Emotionen voll dabei, die Bankspieler bejubeln jede gelungene Aktion ihrer Kollegen auf dem Feld enthusiastisch. Offenkundig hat die zwischenzeitliche Durststrecke mit nur einem Sieg aus neun Spielen keine bleibenden Schäden hinterlassen.

Trainer Pedro Calles: Der Spanier gilt als akribischer Mann mit klarem Plan. Diesen setzt er kompromisslos um, was gelegentlich auch als Sturheit ausgelegt wird. In den vergangenen drei Spielen aber zeigte sich, dass dieser Plan von den Spielern immer besser umgesetzt wird. Zudem dürften die Akteure, die aktuell noch ihre Blessuren ausheilen, vergleichsweise mühelos zurück ins System integriert werden.

die Hoffnung auf Rückkehrer: Kapitän Max DiLeo machte gegen Ludwigsburg den Anfang, als er nach langer Pause wieder ins Spielgeschehen eingreifen konnte. Wenn nun nach und nach auch die anderen angeschlagenen Teamkollegen wie Alen Pjanic, Deane Williams, Brekkott Chapman, Norris Agbakoko und Charles Manning Jr. ihre Arbeit wieder aufnehmen dürfen, verfügen die EWE Baskets über einen Kader mit einer nie zuvor gesehenen Tiefe. Pedro Calles hat dann sogar die Qual der Wahl, denn an den Spieltagen dürfen nur sechs der acht ausländischen Spieler zum Einsatz kommen.

Fazit: Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Oldenburger in der Rückrunde zu einem Team mausern, gegen das in den Playoffs beziehungsweise Play-Ins kein Gegner gerne antreten möchte. Die nächste Hürde ist allerdings zunächst eine besonders hohe: Am Montag, 5. Februar, geht es zum Titelfavoriten FC Bayern München.

Bild: Ulf Duda/fotoduda.de


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Zu meinem Basketball-Background: Als wenig erfolgreicher Spieler hatte ich lange Zeit großes Interesse am aktiven Tun, allerdings beschränkt sich meine Liebe zu diesem Sport inzwischen auf die Besuche in den Hallen und Arenen und die entsprechende Arbeit an der Tastatur. Von 2004 bis 2014 habe ich die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der EWE Baskets Oldenburg geleitet, seitdem beschäftige ich mich mit dem Club im Speziellen und dem Basketball im Allgemeinen als freier Journalist – unter anderem für die easyCredit Basketball Bundesliga oder in diesem Blog. Transparenzhinweis: Ganz gelegentlich verfasse ich auch Beiträge für die Website des eingetragenen Vereins Baskets4Life e.V. (2011 als Baskets Akademie e.V. gegründet), der sich in Projekten im Nachwuchsbereich engagiert (u.a. BASKita, Grundschulliga oder Streetcourts in der Region). Was ich sonst noch so mache: hier entlang.