Im vergangenen November legten die EWE Baskets Oldenburg personell zum ersten (und nicht letzten) Mal in dieser Saison personell nach. Der lettische Nationalspieler Rihards Lomazs, der für den spanischen Erstligisten Casademont Zaragoza in die Spielzeit 2022/2023 gestartet war, wechselte nach Niedersachsen und sollte wohl vor allem MaCio Teague Beine machen. Der US-Amerikaner hatte die Erwartungen bis dahin nicht erfüllt und landete nach der Verpflichtung von Lomazs tatsächlich auf der Bank.
Drei Monate später sitzt Teague dort, nach wenigen weiteren Einsätzen, noch immer, während von Lomazs gar nichts mehr zu sehen ist. Dass er auch beim TOP FOUR um den Pokal in heimischer Arena nicht zumindest als moralischer Unterstützer präsent war, hat einen einfachen Grund: Der 26-Jährige befindet sich in einem langen Reha-Prozess, da er nach eigener Aussage eine schwere Kreuzbandverletzung erlitten hat (hier geht es zum Interview).
Lomazs hatte sich im Heimspiel gegen den SYNTAINICS MBC verletzt und sei, wie er rückblickend betont, zunächst nicht von einer schwereren Blessur ausgegangen. Ein MRT habe dann aber die bittere Gewissheit zutage gefördert. Es sei nicht seine erste Verletzung dieser Art, erinnert er sich. Die Operation habe bereits stattgefunden.
Für Lomazs wird es insbesondere mit Blick auf die im August startende Weltmeisterschaft eng. Lettland hat sich in der Qualifikation souverän durchgesetzt und zuletzt Siege in Serie eingefahren. Der Guard hatte daran großen Anteil: In der Quali kam er in zehn Spielen auf durchschnittlich 15,6 Punkte und 4,0 Assists bei einer herausragenden Dreierquote von 43,1 Prozent. Diesen Trend kann er nun für längere Zeit nicht fortsetzen.
In Oldenburg war er in neun BBL-Spielen aufgelaufen, 9,1 Punkte und 3,3 Assists lauteten seine Zahlen. Insbesondere von der Dreierlinie fand er zu wenig Rhythmus: Nur 28,2 Prozent seiner Versuche landeten im Korb. Nachdem zunächst MaCio Teague wieder eingegriffen hatte, verpflichteten die EWE Baskets zuletzt den nächsten Guard: Hassani Gravett kam nach Oldenburg. Der Kader der EWE Baskets Oldenburg umfasst nun acht ausländische Spieler, die Trainer Pedro Calles zur Qual der Wahl treiben. Mit einer Rückkehr von Center Owen Klassen wird in Kürze gerechnet, während hinter dem Status Quo von Kenny Ogbe noch ein Fragezeichen steht. Über die Schwere seiner Blessur wurde, wie im Fall von Rihards Lomazs, bislang nicht gesprochen; die Kommunikation von Ausfällen wäre übrigens eine Debatte für sich. Drücken wir die Daumen, dass Ogbe besser davongekommen ist als sein lettischer (Kurzzeit-)Teamkollege …